Die Wiehre, ein Stadtteil von Freiburg im Breisgau, ist bekannt für seine historischen Bauwerke. Diese reichen von Kirchen und Klöstern über prächtige Villen bis hin zu öffentlichen Denkmälern. Die Geschichte der Wiehre spiegelt sich in ihren Gebäuden wider und bietet einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit dieser Region.
Wichtige Erkenntnisse
- Die Wiehre wurde erstmals im Jahr 1008 erwähnt und hat seitdem viele historische Veränderungen durchlaufen.
- Kirchliche Bauwerke wie das Kloster Adelhausen und die Adelhauser Kirche sind bedeutende historische Stätten.
- Im 19. Jahrhundert entstanden viele prächtige Wohnhäuser und Villen, die bis heute erhalten sind.
- Öffentliche Gebäude und Denkmäler, darunter das Rathaus der Wiehre und das Siegesdenkmal, sind wichtige kulturelle Wahrzeichen.
- Die Parks und Grünanlagen wie der Lorettoberg und der Stadtgarten bieten Erholungsmöglichkeiten und sind ebenfalls historisch bedeutsam.
Die Geschichte der Wiehre
Frühe Erwähnungen und Namensformen
Die Wiehre, ein Stadtteil von Freiburg, wurde erstmals im Jahr 1008 erwähnt. Damals trug sie den Namen "ad Adelenhusen et inde Worin". Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Namensformen wie "Obere Wiehre" im Jahr 1286 und "Niedere Wiehre" im Jahr 1294. Diese frühen Siedlungen lagen entlang der Dreisam und um den Lorettoberg.
Mittelalterliche Entwicklung
Im Mittelalter war die Wiehre in zwei Teile geteilt: Alt-Adelhausen und Wiehre. Beide Gebiete kamen unter die Gerichtsbarkeit der Stadt Freiburg. Im Jahr 1435 erwarb die Stadt das Burgrecht in der Wiehre, das zuvor im Besitz adliger Familien war. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die Orte größtenteils zerstört. Erst nach 1745 begann ein bescheidener Wiederaufbau.
Eingemeindung nach Freiburg
Im Jahr 1826 wurde die Wiehre in die Stadt Freiburg eingemeindet. Bis 1876 behielt sie jedoch noch einen eigenen Stabhalter. Die Eingemeindung markierte einen wichtigen Schritt in der Geschichte der Wiehre und förderte ihre Integration in die wachsende Stadt Freiburg.
Kirchliche Bauwerke und Klöster
Das Kloster Adelhausen
Das Kloster Adelhausen wurde Anfang des 13. Jahrhunderts vom Kloster Waldkirch aus gegründet. 1245 wurde es als "Marienkloster" in den Dominikanerorden aufgenommen. Es war ein Adelskloster mit reichem Vermögen und Einkünften in rund 30 Ortschaften des Breisgaus. Im 14. Jahrhundert war es ein Zentrum der Mystik und liturgischen Musikpflege am Oberrhein. Nach dem völligen Abriss der Klostergebäude 1677 zogen die Nonnen nach Freiburg und konnten dort 1694 ihr neues Kloster beziehen. Nach der Säkularisation kam der bedeutende Kunstbesitz in das Augustinermuseum in Freiburg.
Die Adelhauser Kirche
Die heutige Adelhauser Kirche, auch bekannt als "Annakirchle", ist der dritte Neubau nach dem Abriss von 1677. Sie wurde 1756 errichtet und ist ein bedeutendes Beispiel für die barocke Kirchenarchitektur in der Region.
Die Christuskirche
Die Christuskirche wurde 1891 erbaut und diente zunächst als Zentrum des Wiehre-Vikariats. 1892 wurde sie zur Pfarrei erhoben. Ein Teil der Oberwiehre wurde 1928 bei der Bildung der Friedenspfarrei abgetrennt. 1955 entstand in der Unterwiehre die evangelische Petruspfarrei, die 1958/59 eine eigene Kirche erhielt.
Wohnhäuser und Villen aus dem 19. Jahrhundert
Vorstadthäuser in der Günterstalstraße
In Freiburg-Wiehre gibt es noch viele fast 150 Jahre alte Vorstadthäuser. Die meisten Klappläden und andere Details sind zwar verschwunden, aber die ursprünglichen Bauwerke sind im Kern noch erlebbar. Ein Beispiel ist das Eckhaus Günterstalstraße 31, das vermutlich aus den 1920er-Jahren stammt.
Das Doppelhaus Zasiusstraße 1 und 3
Das Doppelhaus in der Zasiusstraße 1 und 3 entstand in den 1880er Jahren. Es ist ein typisches Beispiel für die Wohnarchitektur dieser Zeit. Die historische Ansicht zeigt das Gebäude zusammen mit der Christuskirche am rechten Bildrand.
Architektonische Besonderheiten
Die Wohnhäuser und Villen in der Wiehre vereinen historische und moderne Elemente. Diese Gebäude spielen eine zentrale Rolle im kulturellen Leben der Gemeinde. Die Entwicklung moderner Wohnkomplexe zeigt den Wandel der Architektur in Wiehre, der sowohl Tradition als auch Innovation umfasst.
Öffentliche Gebäude und Denkmäler
Das Rathaus der Wiehre
Das Rathaus der Wiehre ist ein bedeutendes historisches Gebäude. Es wurde im 19. Jahrhundert erbaut und diente lange Zeit als Verwaltungszentrum. Heute ist es ein Symbol für die Geschichte und Entwicklung des Stadtteils.
Das Siegesdenkmal
Das Siegesdenkmal erinnert an die Siege der badischen Truppen im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Es steht im Herzen der Wiehre und ist ein wichtiger Treffpunkt für die Bewohner. Das Denkmal wurde mehrfach restauriert, um seinen ursprünglichen Glanz zu bewahren.
Das Rotteckdenkmal
Das Rotteckdenkmal ehrt den berühmten Freiburger Historiker und Politiker Karl von Rotteck. Es befindet sich in einem kleinen Park und ist ein beliebter Ort für Spaziergänge und Erholung. Das Denkmal ist ein Beispiel für den Denkmalschutz in der Wiehre, der darauf abzielt, kulturelles Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren.
Parks und Grünanlagen
Der Lorettoberg
Der Lorettoberg ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Wiehre. Hier kann man wunderbar spazieren gehen und die Natur genießen. Besonders im Frühling blühen hier viele Blumen und Sträucher. Der Ausblick von oben ist atemberaubend und bietet einen tollen Blick auf Freiburg und die Umgebung.
Der Stadtgarten
Der Stadtgarten ist eine grüne Oase mitten in der Stadt. Hier gibt es viele alte Bäume und schöne Blumenbeete. Der Park ist ideal für einen gemütlichen Spaziergang oder ein Picknick. Es gibt auch einen kleinen Teich, in dem Enten schwimmen.
Der Waldsee
Der Waldsee ist ein idyllischer Ort zum Entspannen. Man kann hier Tretboot fahren oder einfach am Ufer sitzen und die Ruhe genießen. Der See ist von einem dichten Wald umgeben, was ihm eine besondere Atmosphäre verleiht. Im Sommer finden hier oft kulturelle Veranstaltungen statt, die von der Stadt Wiehre gefördert werden, um die lokale Kultur und Wirtschaft zu stärken.
Industrie und Gewerbe in der Wiehre
Mühlen an der Dreisam
In der Wiehre gab es schon im 17. Jahrhundert zahlreiche Mühlen entlang der Dreisam. Diese Mühlen waren nicht nur für die lokale Wirtschaft wichtig, sondern auch für die Versorgung der Stadt Freiburg. Sie mahlten Getreide und trugen zur Ernährung der Bevölkerung bei. Die Mühlen waren oft Familienbetriebe, die über Generationen hinweg betrieben wurden.
Gewerbebetriebe im 17. Jahrhundert
Neben den Mühlen gab es in der Wiehre auch andere Gewerbebetriebe. Dazu gehörten Schmieden, Bäckereien und kleine Handwerksbetriebe. Diese Betriebe waren entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Sie boten Arbeitsplätze und versorgten die Bevölkerung mit wichtigen Gütern und Dienstleistungen.
Moderne Entwicklungen
Im Laufe der Zeit hat sich die Wirtschaft in der Wiehre stark verändert. Heute gibt es viele moderne Unternehmen, die in verschiedenen Branchen tätig sind. Dazu gehören Technologieunternehmen, Dienstleistungsfirmen und Einzelhandelsgeschäfte. Die wirtschaftliche Entwicklung von Wiehre zeigt die Transformation von einer bescheidenen Siedlung zu einem dynamischen Wirtschaftsraum. Innovation und ökologische Verantwortung spielen dabei eine immer größere Rolle.
Bildungseinrichtungen und Schulen
Das Friedrich-Gymnasium
Das Friedrich-Gymnasium ist eine der ältesten Schulen in Freiburg. Es wurde im Jahr 1837 gegründet und hat seitdem viele Generationen von Schülern ausgebildet. Die Schule legt großen Wert auf eine umfassende Bildung, die sowohl naturwissenschaftliche als auch geisteswissenschaftliche Fächer umfasst.
Die Albert-Ludwigs-Universität
Die Albert-Ludwigs-Universität, gegründet 1457, ist eine der ältesten Universitäten Deutschlands. Sie bietet eine breite Palette von Studiengängen an und ist bekannt für ihre Forschung und Lehre. Die Universität spielt eine wichtige Rolle in der kulturellen und wissenschaftlichen Entwicklung der Region.
Die Montessori Schule
Die Montessori Schule in Wiehre folgt dem pädagogischen Konzept von Maria Montessori. Hier steht das Kind im Mittelpunkt des Lernprozesses. Die Schule fördert die Selbstständigkeit und Kreativität der Schüler und bietet eine alternative Bildungsform zu den traditionellen Schulen.
Fazit
Die Wiehre ist ein Stadtteil von Freiburg, der reich an Geschichte und beeindruckenden Bauwerken ist. Von den alten Mühlen an der Dreisam bis hin zu den prachtvollen Kirchen und Klöstern, die über die Jahrhunderte hinweg errichtet wurden, erzählt jedes Gebäude seine eigene Geschichte. Trotz der Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg und den Veränderungen durch den Festungsbau haben viele dieser Bauwerke überlebt und prägen noch heute das Bild der Wiehre. Ein Spaziergang durch diesen Stadtteil ist wie eine Reise in die Vergangenheit, bei der man die Entwicklung und den Wandel der Architektur hautnah erleben kann. Die historischen Bauwerke der Wiehre sind nicht nur Zeugen vergangener Zeiten, sondern auch ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Freiburg.
Häufig gestellte Fragen
Wann wurde die Wiehre erstmals erwähnt?
Die Wiehre wurde erstmals im Jahr 1008 als ‚ad Adelenhusen et inde Worin‘ erwähnt.
Welche Bedeutung hatte das Kloster Adelhausen?
Das Kloster Adelhausen war ein bedeutendes Zentrum der Mystik und liturgischen Musikpflege am Oberrhein im 14. Jahrhundert.
Welche historischen Bauwerke gibt es in der Günterstalstraße?
In der Günterstalstraße gibt es viele Vorstadthäuser aus dem 19. Jahrhundert, darunter das Eckhaus Günterstalstraße 31.
Wann wurde die Adelhauser Kirche neu gebaut?
Die heutige Adelhauser Kirche wurde 1756 neu gebaut, nachdem die alte Kirche 1677 abgerissen wurde.
Was ist das Siegesdenkmal?
Das Siegesdenkmal in der Wiehre erinnert an den Sieg im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71.
Welche Bildungseinrichtungen gibt es in der Wiehre?
In der Wiehre gibt es mehrere Bildungseinrichtungen, darunter das Friedrich-Gymnasium und die Montessori Schule.